Max Benz

Geschäftsführer und Gründer

Max Benz hat einen Master of Science-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre von der Technischen Universität Dresden und ist Geschäftsführer und Gründer von girokonto.io, einer Marke der LBC Finance UG. Er liebt es, alle Daten über Girokonten zusammenzutragen, um so die besten Girokonten zu vergleichen und zu finden.

Verwahrentgelt: So kannst du es vermeiden (+ Banken ohne Negativzinsen)

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Max Benz

Gründer von girokonto.io

Das Wichtigste in Kürze

  • Verwahrentgelt ist eine Gebühr, die Banken von ihren Kunden verlangen, wenn deren Kontoguthaben eine bestimmte Grenze überschreitet, und die sich an dem Einlagensatz der EZB orientiert.
  • Das Verwahrentgelt hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Zinspolitik der Banken, der Höhe des Guthabens, der Art des Kontos und den vereinbarten Bedingungen.
  • Das Verwahrentgelt wird berechnet, indem das Guthaben, das über einem Freibetrag liegt, mit dem Negativzinssatz multipliziert und durch die Anzahl der Tage im Jahr und dann nochmals durch 30 geteilt wird.
  • Es gibt einige Banken, die kein Verwahrentgelt berechnen oder hohe Freibeträge anbieten; auch Festgeldkonten können eine Alternative sein.

Was ist das Verwahrentgelt?

Verwahrentgelt, oft gleichgesetzt mit Negativ- oder Strafzinsen, ist eine Gebühr, die von Banken erhoben wird, wenn der Kontostand einer Person eine bestimmte Grenze überschreitet. Es ist das Gegenstück zu den regulären Zinsen und bedeutet, dass du der Bank einen Strafzins für die Verwahrung deiner Einlagen zahlst, anstatt selbst Zinsen zu erhalten. Diese Gebühren fallen meist auf Girokonten, Tagesgeldkonten und gelegentlich auch Sparbücher an.

Zur Verdeutlichung: Angenommen, deine Bank setzt einen Freibetrag von 100.000 Euro fest und verlangt ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent pro Jahr. Wenn dein Guthaben 200.000 Euro beträgt, würdest du jährlich ein Entgelt von 500 Euro (0,5% von 100.000 Euro) zahlen.

Allerdings gibt es einige Gerichtsurteile – noch nicht bindend –, die darauf hindeuten, dass solche Entgelte möglicherweise nicht zulässig sind. Dennoch geben sie Kreditinstituten oft Anlass zur Argumentation für riskante und nicht bedarfsgerechte Geldanlageprodukte.

Welche Faktoren beeinflussen das Verwahrentgelt?

Das Verwahrentgelt, das du bei deiner Bank entrichten musst, kann von mehreren Faktoren beeinflusst werden. Einer dieser Faktoren ist die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie wird oft als Grund für die Erhebung von Verwahrentgelten genannt. Allerdings ist sie nicht der alleinige Faktor, da beispielsweise auch Kapitalmarktzinsen eine Rolle spielen.

Weiterhin haben Banken sogenannte Freigrenzen. Das bedeutet, erst ab einem bestimmten Betrag erheben sie ein Verwahrentgelt. Die Höhe dieses Freibetrages und ob es überhaupt einen gibt, kann sich je nach Bank unterscheiden.

Darüber hinaus können einige Geldhäuser mehr Verwahrentgelte kassieren als sie selbst an die EZB abführen müssen. Auch dies wirkt sich auf das jeweilige Verwahrentgelt aus.

Die Vereinbarung, die du mit deiner Bank getroffen hast, hat ebenfalls einen Einfluss: Es kann feste oder variable Prozentsätze für Verwahrentgelte geben.

Selbst aktuelle Entwicklungen wie steigende Kapitalmarktzinsen können als Argument genutzt werden, um über dein Verwahrentgelt zu verhandeln.

Wie berechne ich meine Negativzinsen?

Zum Berechnen deiner Negativzinsen benötigst du den Zinssatz und den Geldbetrag, der über dem Freibetrag liegt. 1. Identifiziere erst den Freibetrag deiner Bank für Negativzinsen. 2. Ziehe diesen Betrag von deinem Gesamtguthaben ab. Wenn beispielsweise dein Guthaben 10.000 Euro beträgt und der Freibetrag bei 5.000 Euro liegt, dann sind 5.000 Euro betroffen.

Jede Bank hat unterschiedliche Freibeträge, die vom Verwahrentgelt ausgenommen sind. Auf den darüber liegenden Betrag werden die Negativzinsen berechnet. Bei einem negativen Zinssatz von -0,25 Prozent würde dies bedeuten, dass du folgendermaßen rechnest: 5.000 x -0,25 : 100 = -12,50 Euro.

Unterscheidet sich das Verwahrentgelt bei verschiedenen Banken?

Ja, das Verwahrentgelt kann sich bei verschiedenen Banken unterscheiden. Dabei hängt die exakte Höhe von der individuellen Vereinbarung ab, die zur Berechnung verwendet wird, und es können sowohl feste als auch variable Prozentsätze gelten. Es ist wichtig zu wissen, dass Negativzinsen oft als Verwahrentgelt bezeichnet werden und sich nach dem Einlagensatz der Europäischen Zentralbank richten.

Einige Banken haben in Reaktion auf gestiegene Kapitalmarktzinsen angekündigt, keine Verwahrentgelte mehr zu verlangen oder die Freibeträge zu erhöhen. Andere Institute hingegen nutzen diese Situation aus, um riskante Geldanlageprodukte zu verkaufen oder drohen sogar mit Kontoauflösungen, sollten Kunden das Verwahrentgelt nicht akzeptieren.

Zusätzlich gibt es Gerichtsurteile wie zum Beispiel vom Landgericht Berlin, die darauf hinweisen könnten, dass Verwahrentgelte auf Giro- und Tagesgeldkonten juristisch gesehen möglicherweise nicht zulässig sind. Diese Urteile sind allerdings noch nicht rechtskräftig.

Wie vermeide ich Strafzinsen?

Um Strafzinsen zu vermeiden, gibt es verschiedene Strategien, die du in Betracht ziehen kannst:

1. Suche nach Banken ohne Negativzinsen

Einige Banken und Sparkassen erheben keine Strafzinsen auf Einlagen. Es kann also hilfreich sein, wenn du den Markt regelmäßig beobachtest und dich über neue Angebote informierst.

2. Teile dein Geld auf verschiedene Banken auf

Mit einer Aufteilung deines Guthabens auf mehrere Konten kannst du unter Umständen die Freibeträge von verschiedenen Geldinstituten nutzen und dadurch Verwahrentgelte vermeiden.

3. In andere Anlageformen investieren

Du könntest auch prüfen, ob eine Investition deines Geldes in andere Anlageformen wie Immobilien oder Aktien sinnvoll ist. Diese Anlagen sind allerdings oft mit Risiken verbunden und sollten daher mit Bedacht gewählt werden.

4. Beratung einholen

Zur Findung strafzinsfreier Anlagemöglichkeiten könnte dir auch ein Anlageberater helfen, der sich im Finanzmarkt auskennt und dir passende Optionen vorschlagen kann.

Bedenke immer: Die Höhe der Negativzinsen variiert je nach Bank und Kontotyp. Informiere dich deshalb gut über die Konditionen deiner eigenen Bank oder von anderen Instituten.

Gibt es Banken, die keine Negativzinsen verlangen?

Ja, es gibt durchaus Banken, die keine Negativzinsen, also Verwahrentgelte, verlangen. Trotz der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank und des entsprechenden Trends bei vielen Geldinstituten, behalten einige Banken ihre traditionelle Zinspolitik bei oder bieten hohe Freibeträge an.

Nachdem die EZB im Juli 2022 erstmals seit Langem den Leitzins erhöhte, haben viele Banken reagiert und ihre Negativzinspolitik revidiert. Insbesondere regionale Sparkassen wie die Stadtsparkasse München und Volksbanken sind hier vorangeschritten.

Eine weitere Möglichkeit, Negativzinsen zu umgehen, sind Festgeldkonten. Hier wird das Geld für einen bestimmten Zeitraum angelegt und höhere Zinssätze als beim Tagesgeld können dabei erzielt werden.

Was geschieht, wenn ich die Verwahrentgelt-Änderung ablehne?

Bei Ablehnung einer Verwahrentgelt-Änderung musst du mit potenziellen Konsequenzen rechnen. Banken könnten dein Konto kündigen, insbesondere wenn es kein Basiskonto ist und sie Verwahrentgelte ab einem bestimmten Kontostand verlangen. Allerdings besteht noch rechtliche Unsicherheit bezüglich der Zulässigkeit von Verwahrentgelten auf Giro- und Tagesgeldkonten. Wenn du nicht zustimmst, gehe proaktiv vor: suche nach besseren Konditionen oder erwäge einen Bankwechsel.

Gibt es Girokonten ohne Verwahrentgelt?

Ja, es gibt durchaus Girokonten ohne Verwahrentgelt. Obwohl immer mehr Banken Negativzinsen einführen, bieten einige Institute hohe Freibeträge oder erheben keine Negativzinsen. Die Konditionen können jedoch von Bank zu Bank variieren.

Nichtsdestotrotz sollten Kunden stets die Konditionen ihrer Kontomodelle überprüfen und sich nicht scheuen, verschiedene Angebote zu vergleichen. Besonders bei Online-Banken oder Direktbanken besteht die Chance, Girokonten ohne Verwahrentgelt zu finden.

Eine weitere Alternative könnte das Festgeldkonto sein, da Banken für die Verwahrung von Einlagen auf Tagesgeld- und Girokonten laut einem Urteil des Landgerichts Berlin keine Verwahrentgelte berechnen dürfen.

Wie lange gibt es Negativzinsen noch?

Die Ära der Negativzinsen dauerte rund acht Jahre und wurde im Juli 2022 von der Europäischen Zentralbank (EZB) so gut wie beendet. Dies führte dazu, dass viele Geldinstitute keine Negativzinsen mehr auf die Guthaben ihrer Kunden erheben. Dennoch können sich Verwahrentgelte ändern, weshalb es wichtig ist, auf dem Laufenden zu bleiben.

FAQ: Verwahrentgelt

In diesem Abschnitt werden häufig gestellte Fragen zum Verwahrentgelt beantwortet. Du erfährst, ob du als Privatperson Verwahrentgelt zahlen musst, ob Verwahrentgelt, Strafzinsen und Negativzinsen dasselbe sind und wie du herausfinden kannst, wie hoch dein Verwahrentgelt ist.

Muss ich Verwahrentgelt auch als Privatperson zahlen?

Ja, auch als Privatperson kann es sein, dass du Verwahrentgelt zahlen musst. Banken können dieses in Form von Negativ- oder Strafzinsen erheben. Obwohl einige Gerichte diese Praxis bereits als unwirksam erklärt haben und von den Banken die Rückzahlung der unrechtmäßig erhobenen Beträge fordern, ist die Rechtslage noch nicht abschließend geklärt. Es besteht aber die Möglichkeit zu verhandeln oder eine Direktbank ohne Verwahrentgelte zu wählen.

Sind Verwahrentgelt, Strafzinsen und Negativzinsen das Gleiche?

Verwahrentgelt, Strafzinsen und Negativzinsen sind nicht dasselbe. Verwahrentgelte werden von Banken eingeführt, um für die Verwahrung von Kontoguthaben Gebühren zu erheben. Im Gegensatz dazu dienen Straf- und Negativzinsen dazu, Anleger zur Investition ihres Geldes anzuregen und überschüssige Liquidität bei den Kreditinstituten zu reduzieren.

Wie kann ich erfahren, wie hoch mein Verwahrentgelt ist?

Die Höhe deines Verwahrentgelts kannst du durch Rücksprache mit deiner Bank erfahren. Es hängt von der Vereinbarung zwischen dir und der Bank ab und kann ein fester oder variabler Prozentsatz sein. Vorsicht, die ausgewiesenen Sätze können je nach Finanzinstitut stark variieren.

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