Das Wichtigste in Kürze
- Die SEPA-Lastschrift ist ein EU-standardisiertes Lastschriftverfahren, das das automatische Begleichen von Rechnungen ermöglicht und durch Transparenz und Kontrollierbarkeit besticht.
- Neben der Anwendung für grenzüberschreitende Zahlungen und Angaben von IBAN und BIC des Zahlungsempfängers, unterscheidet sich die SEPA-Lastschrift insbesondere durch die notwendige Mandatserstellung und das 8-wöchige Widerspruchsrecht von der normalen Lastschrift.
- Trotz der Vorteile der SEPA-Lastschrift, wie der einfachen Abwicklung und geringen Kosten, gibt es Nachteile, darunter das Risiko nicht gedeckter Konten und zusätzliche Kosten bei Stornierungen.
- Zwei Hauptvarianten der SEPA-Lastschrift sind die Basislastschrift für Verbraucher und die Firmenlastschrift für Unternehmen, wobei bei der Firmenlastschrift kein Erstattungsrecht besteht.
- Ein Widerruf des SEPA-Lastschriftmandats erfordert eine eigenhändig unterschriebene, schriftliche Widerrufserklärung, wobei der Widerruf nicht als Kündigung des zugrundeliegenden Vertrags gesehen wird.
Was ist eine SEPA-Lastschrift?
SEPA-Lastschrift bezeichnet ein in der EU standardisiertes Lastschriftverfahren, bei dem der Zahlungsempfänger nach vorheriger Ermächtigung Geld automatisch von deinem Konto abbucht. Es ermöglicht dir, Rechnungen bargeldlos und unkompliziert zu begleichen und sorgt für Transparenz durch eine notwendige Mandatsreferenz und Gläubiger-Identifikationsnummer. Du kannst dabei die Kontrolle behalten, da feste Fälligkeitsdaten vorgegeben sind und du jederzeit unberechtigten Lastschriften widersprechen kannst. Ob für einmalige oder wiederkehrende Zahlungen wie Mieten oder Abonnements – es ist einfach und effizient. SEPA-Basis-Lastschrift für Verbraucher und SEPA-Firmenlastschrift für Unternehmen stellen zwei Varianten dieses Verfahrens dar.
Wie nutze ich das SEPA-Lastschriftverfahren?
Um das SEPA-Lastschriftverfahren zu nutzen, musst du zunächst ein SEPA-Lastschriftmandat erteilen. Dieses Mandat berechtigt den Zahlungsempfänger, fällige Beträge von deinem Konto abzubuchen. Im Mandat sind wichtige Daten wie der Name des Empfängers, dessen Gläubiger-Identifikationsnummer und deine IBAN enthalten. Durch das SEPA-Basis-Lastschriftverfahren werden die Zahlungen automatisch ohne dein Zutun überwiesen.
Durch regelmäßiges Prüfen deiner Kontoumsätze behältst du den Überblick über alle Buchungen und kannst bei Bedarf innerhalb von acht Wochen unberechtigten Lastschriften widersprechen. Beachte dabei stets das angegebene Fälligkeitsdatum jeder Lastschrift.
Wie unterscheidet sich die SEPA-Lastschrift von der normalen Lastschrift?
Die SEPA-Lastschrift unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der normalen Lastschrift. Ein wesentlicher Unterschied liegt in ihrem Anwendungsbereich: während die normale Lastschrift nur für nationale Zahlungen verwendet wird, ermöglicht die SEPA-Lastschrift grenzüberschreitende Zahlungen innerhalb der Single Euro Payments Area (SEPA). Zudem benötigt die SEPA-Lastschrift im Gegensatz zur normalen Lastschrift die Angabe von IBAN und BIC des Zahlungsempfängers.
Ein weiterer wichtiger Unterschied betrifft das Mandat. Für eine SEPA-Lastschrift ist ein gültiges Mandat des Zahlungspflichtigen erforderlich, während dies bei der normalen Lastschrift nicht zwingend notwendig ist. Darüber hinaus ermöglicht die SEPA-Lastschrift dem Zahlungspflichtigen den Widerspruch gegen eine Abbuchung innerhalb von 8 Wochen, bei einer normalen Lastschriften sind es nur 6 Wochen.
Abschließend ist zu beachten, dass das Verfahren der SEPA-Lastschriften in allen teilnehmenden Ländern einheitlich ist. Bei einer normalen Lastschriften können hingegen unterschiedliche Verfahren in verschiedenen Ländern zum Einsatz kommen.
Welche Vorteile und Nachteile haben SEPA-Lastschriften?
SEPA-Lastschriften bieten dir verschiedenste Vorzüge wie Schnelligkeit, Bequemlichkeit und Sicherheit, doch sie haben auch ihre Nachteile, darunter das Risiko nicht gedeckter Konten. Lass uns diese Aspekte genauer betrachten.
Vorteile
Die Vorteile der SEPA-Lastschrift sind vielfältig:
- Einfache und schnelle Abwicklung: Der Lastschriftziehende kümmert sich um Termin und Betragshöhe, was den Prozess für dich als Zahlungspflichtigen unkompliziert macht.
- Sichere Zahlungsmethode: Im Gegensatz zum Bargeldtransport ist die SEPA-Lastschrift eine sehr sichere Methode zur Durchführung von Transaktionen.
- Geringe Kosten: Im Vergleich zu anderen Zahlungsmethoden entstehen bei einer SEPA-Lastschrift in der Regel geringere Kosten.
- Flexibilität: Dank dem Fälligkeitsdatum können Zahlungen exakt disponiert und im voraus geplant werden.
Nachteile
Aber natürlich gibt es auch ein paar Nachteile bei der Verwendung von SEPA-Lastschriften:
- Risiko nicht gedeckter Konten: Wenn das Konto des Zahlenden nicht ausreichend gedeckt ist, entstehen Probleme beim Einzug der Lastschrift.
- Zusätzliche Arbeitsschritte: Bei fehlgeschlagenen Abbuchungen kann ein aufwendiger Rückforderungsprozess notwendig werden.
- Zusätzliche Kosten bei Stornierungen: Besonders Händler können durch Rückabwicklungen oder Stornierungen zusätzliche Kosten tragen müssen.
Welche Varianten der SEPA-Lastschrift existieren?
In diesem Abschnitt werden wir einen Blick auf die verschiedenen Varianten der SEPA-Lastschrift werfen. Dabei werden wir uns mit der SEPA-Basislastschrift und der SEPA-Firmenlastschrift befassen.
SEPA-Basislastschrift
Die SEPA-Basislastschrift ist ein EU-weiter Standard für bargeldlose Zahlungen. Sie ermöglicht bequeme und einfache Transaktionen, wobei der Zahlungsempfänger nach Erhalt eines vom Kunden ausgegebenen SEPA-Lastschriftmandats Geld direkt vom Konto des Kunden abbucht. Das SEPA-Lastschriftmandat muss spezifische Angaben enthalten, darunter den Namen des Kunden, die Bezeichnung des Zahlungsempfängers und die Gläubiger-Identifikationsnummer.
Für den Schutz des Verbrauchers besteht die Möglichkeit, innerhalb von 8 Wochen gegen unberechtigte Lastschriften Widerspruch einzulegen. Daher ist es wichtig, Kontoumsätze und Kontoauszüge regelmäßig zu überprüfen. Die SEPA-Basislastschrift wird oft für wiederkehrende Zahlungen wie Mieten oder Abonnements verwendet.
SEPA-Firmenlastschrift
Die SEPA-Firmenlastschrift ist eine spezielle Form der SEPA-Lastschrift, die vorwiegend bei B2B-Zahlungsverkehr Anwendung findet. Unternehmen nutzen sie, um Zahlungen von ihren Kunden einzuziehen. Im Vorfeld muss ein gültiges Mandat vom Kunden vorliegen und die Kontodaten sorgfältig geprüft werden. Zudem sind die Kunden über den Einzug zu informieren. Eine Besonderheit der SEPA-Firmenlastschrift ist, dass im Gegensatz zur Basis-Lastschrift kein Erstattungsrecht für den Zahlungspflichtigen besteht.
Wie kündige ich ein SEPA-Lastschriftmandat?
Um ein SEPA-Lastschriftmandat zu kündigen, musst du eine schriftliche Widerrufserklärung verfassen und diese eigenhändig unterschreiben. Dieses Schreiben muss an den Zahlungsempfänger gesendet werden. In diesem Dokument führst du wichtige Angaben auf wie deinen Namen, die Adresse, das aktuelle Datum, sowie gegebenenfalls Kundenummer oder Vertragsnummer. Das Versenden erfolgt vorzugsweise per Einschreiben, um einen Empfangsnachweis zu haben.
Beachte jedoch: Der Widerruf des Lastschriftmandats ist nicht gleichbedeutend mit einer Kündigung des zugrundeliegenden Vertrags. Sollten nach dem Widerruf noch offene Forderungen bestehen, müssen diese fristgerecht beglichen werden – zum Beispiel durch Überweisung oder Dauerauftrag.
Welche Angaben sind Teil eines SEPA-Lastschrift-Formulars?
Beim Ausfüllen eines SEPA-Lastschrift-Formulars sind einige Details zu beachten. Wichtig ist die Angabe des Zahlungsempfängers sowie deine eigene Identifikation als Zahlender, dazu gehören dein Name und deine Bankverbindung, inklusive der IBAN. Ebenso muss das Formular mit einem Datum versehen werden, um zu kennzeichnen, ab wann es gültig ist.
Außerdem muss das Lastschriftmandat die Gläubiger-Identifikationsnummer (CI) enthalten. Jedes Mandat erhält darüber hinaus eine eigene Referenznummer für nachvollziehbare Buchungen.
Zuletzt ist es wichtig zu wissen, dass jede Änderung der Bankverbindung ein neues Lastschriftmandat erfordern kann. Die rechtliche Bestätigung erfolgt zumeist durch eine Unterschrift auf dem Formular.
Wie unterscheiden sich Lastschrift, Überweisung und Dauerauftrag?
Beim Lastschriftverfahren erteilt der Zahlungspflichtige dem Zahlungsempfänger eine Erlaubnis, Geld direkt von seinem Konto abzubuchen. Dies ist besonders praktisch für wiederkehrende Zahlungen mit variierenden Beträgen, beispielsweise für Strom- oder Telefonrechnungen.
Andererseits initiiert beim Dauerauftrag der Kontoinhaber selbst regelmäßige Transaktionen zu fixen Terminen und Beträgen. Typische Beispiele sind Miet- oder Sparguthabenzahlungen.
Eine Überweisung, findet einmalig statt und wird vom Zahler in Auftrag gegeben, wobei er den Betrag eigenständig anweist. Es besteht somit keine automatisierte Wiederholung wie bei einem Dauerauftrag.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Lastschrift und Dauerauftrag geeignet sind für regelmäßige Zahlungen – obgleich sie sich durch aktive (Dauerauftrag) bzw. passive (Lastschrift) Handhabung durch den Zahlenden unterscheiden – während die Überweisung vor allem für einzelne Transaktionen genutzt wird.
Was geschieht, wenn mein Konto bei einer Lastschrift nicht gedeckt ist?
Wenn dein Konto bei einer SEPA-Lastschrift nicht gedeckt ist, können verschiedene Konsequenzen eintreten. Die Bank kann die Lastschrift zurückweisen und dem Zahlungsempfänger den Betrag nicht gutschreiben. Dadurch fallen in der Regel Gebühren für die Rücklastschrift an, deren Höhe von Bank zu Bank variiert.
Zusätzlich dazu kann der Zahlungsempfänger eine Gebühr erheben und möglicherweise auch Verzugszinsen oder Mahngebühren, wenn die Zahlung nicht rechtzeitig erfolgt. In einigen Fällen wird sogar ein zweiter Einzugsversuch unternommen. Sollten diese Versuche scheitern und offene Forderungen bestehen bleiben, besteht das Risiko eines negativen Schufa-Eintrags.
Um solche Unannehmlichkeiten zu vermeiden, wird empfohlen, das Konto stets ausreichend zu decken und regelmäßig zu überprüfen. Bei wiederholten Rücklastschriften kann es sogar passieren, dass die Bank das Lastschriftverfahren für dieses Konto sperrt.
Falls eine Rücklastschrift doch einmal passiert ist, raten Verbraucherschützer dazu, schnellstmöglich auf offene Rechnungen mit einer Überweisung zu reagieren. Ignoriert man hingegen das Problem, können weitere Gebühren entstehen oder sogar ein Inkassounternehmen beauftragt werden.
Was ist eine Folgelastschrift?
Eine Folgelastschrift ist eine wiederholte Zahlung, die auf Basis eines vom Kunden erteilten Mandats automatisch ausgeführt wird. Im Unterschied zu Daueraufträgen können diese Lastschriften in variablen Abständen und mit unterschiedlichen Beträgen erfolgen. Als Beispiel könnte man einen Kauf bei Amazon sehen, bei dem nach der ersten Transaktion weitere Käufe als Folgelastschriften abgebucht werden.
FAQ: SEPA-Lastschrift
In diesem Abschnitt findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen zur SEPA-Lastschrift. Erfahre, wie sicher eine SEPA-Lastschrift ist, wann sie abgebucht wird und ob du ihr widersprechen kannst.
Ist eine SEPA-Lastschrift sicher?
Eine SEPA-Lastschrift ist sicher, da sie den europäischen Sicherheitsstandards entspricht und Daten verschlüsselt übertragen werden. Zusätzlich lässt sich bei unberechtigten oder fehlerhaften Abbuchungen innerhalb von 8 Wochen eine Rückerstattung verlangen.
Wann wird eine SEPA-Lastschrift abgebucht?
Die SEPA-Lastschrift wird abgebucht, sobald der Zahlungsempfänger die Buchung auslöst. Dies passiert in der Regel zu einem festen Fälligkeitsdatum, welches vom Empfänger bestimmt wird. Es ist wichtig zu wissen, dass du als Zahler das Recht hast, unberechtigten Lastschriftzahlungen innerhalb von acht Wochen zu widersprechen.
Kann ich einer SEPA-Lastschrift widersprechen?
Ja, du kannst einer SEPA-Lastschrift widersprechen. Dies ist innerhalb von acht Wochen nach dem Belastungsdatum möglich und kann ohne Angabe von Gründen durchgeführt werden. Der Widerspruch kann schriftlich oder mündlich erfolgen, wobei eine schriftliche Bestätigung empfohlen ist.