Das Wichtigste in Kürze
- Es ist grundsätzlich möglich, eine Überweisung zurückzuholen, wobei das Verfahren davon abhängt, ob es sich um eine Online-Überweisung, ein Girokonto, Lastschrift, Echtzeitüberweisung oder Kreditkartenumsatz handelt.
- Bei Fehlüberweisungen besteht für den Empfänger eine gesetzliche Pflicht zur Rückgabe des Geldes, sofern keine Ausnahmen vorliegen. Allerdings hat die Bank keine Pflicht, das Geld zurückzuholen und kann dem Kunden lediglich beratend zur Seite stehen.
- Die Bank kann für fehlerhafte Überweisungen haften, wenn der Kunde seine Sorgfaltspflichten eingehalten hat oder wenn keine autorisierte Zahlungsanweisung vorliegt, allerdings kommt in der Regel der Anweisende für Fehler selbst auf.
- Einige Banken bieten einen Rückholservice für Überweisungen an, der eine fehlerhafte Überweisung zurückbucht, sofern das Geld noch nicht abgebucht oder beim Empfänger angekommen ist. Der Service ist meist kostenpflichtig und erfordert schnelles Handeln.
Kann ich eine Überweisung zurückholen?
In diesem Abschnitt werden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, um eine fehlerhafte Überweisung zurückzuholen. Dabei werden folgende Unterpunkte behandelt: die Rückholung einer Online-Überweisung, das Zurückbuchen einer Lastschrift, die Möglichkeit einer Echtzeitüberweisung und das Zurückbuchen von Kreditkartenumsätzen.
Online-Überweisung zurückholen
Um eine Online-Überweisung zurückzuholen, ist der erste Schritt, deine Bank über das Online-Banking zu kontaktieren. Die Bank ist in der Lage, die Details deiner Überweisung zu prüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Rückbuchung einzuleiten. Handeln solltest du schnell, denn Online-Überweisungen im Europäischen Wirtschaftsraum dauern nur einen Arbeitstag.
Fehlerhafte Eingaben bei Überweisungen sind meistens auf eigene Verantwortung und können mit Kosten verbunden sein. Bei klaren Fehlern wie Doppelbuchungen oder Zahlungen an ungültige IBANs, kann dein Kreditinstitut den Betrag problemlos zurückbuchen.
Falls das Geld bereits gutgeschrieben wurde, muss möglicherweise die Empfängerbank kontaktiert werden. Bewahre immer alle relevanten Dokumente wie Überweisungsbelege oder Kontoauszüge auf, sie erleichtern den Prozess erheblich.
Lastschrift zurückbuchen
Wenn bei einer Lastschrift etwas schief läuft, kannst du das Geld zurückbuchen lassen. Beispielsweise wenn der Betrag doppelt abgebucht wurde oder die Summe zu hoch ist. Dafür hast du nach der Abbuchung acht Wochen Zeit, um das Geld zurückzufordern (§ 675x IV BGB). Zur Rückbuchung musst du dich an deine Bank wenden und den Fall schildern.
Solltest du eine unberechtigte Abbuchung auf deinem Kontoauszug entdecken, kannst du bei deiner Bank Widerspruch gegen diese unautorisierte Abbuchung einlegen. In einigen Fällen kann es hilfreich sein, den Zahlungsempfänger direkt zu kontaktieren, um die Rückbuchung zu klären. Allerdings solltest du dabei Fristen für den Widerspruch beachten: Mit erteilter Einzugsermächtigung liegt diese bei acht Wochen, ohne Einzugsermächtigung sogar innerhalb von 13 Monaten.
Eine erfolgreiche Rückbuchung ist höher, wenn das Geld noch nicht auf dem Empfängerkonto gutgeschrieben wurde. Bedenke jedoch, dass eventuell Kosten für die Rückbuchung entstehen könnten – etwa in Form von Rücklastschriftgebühren. Bei betrügerischen Abbuchungen sollte zudem eine Anzeige bei der Polizei erstattet werden.
Echtzeitüberweisung zurückholen
Das Zurückholen einer Echtzeitüberweisung ist zweifellos eine Herausforderung, da das Geld sofort und unverzüglich dem Empfängerkonto gutgeschrieben wird. Falls ein Fehler gemacht wurde, ist schnelles Handeln unerlässlich. In bestimmten Fällen wie bei einem technischen Fehler oder Betrug kann die Rückholung gelingen. Es können jedoch zusätzliche Gebühren anfallen.
Kreditkartenumsätze zurückbuchen
Bei Kreditkartenmissbrauch, wie der unbefugten Nutzung deiner Karte oder Betrug mit deinen Daten, kannst du die unberechtigten Transaktionen zurückbuchen lassen. Auch bei einer Fehlüberweisung, wenn du beispielsweise den falschen Empfänger eingetippt hast, ist eine Rückforderung des überwiesenen Betrags möglich.
Eine weitere Option ist die Stornierung von Kreditkartenzahlungen. Das bedeutet, dass man eine getätigte Zahlung widerruft und den belasteten Betrag zurückerstattet bekommt. Beachte, diese Methode eignet sich nur solange die Belastung noch nicht endgültig durchgeführt wurde.
Sollte die Abrechnung bereits stattgefunden haben, ist eine Rückbuchung von Kreditkartenzahlungen der letzte Ausweg. Hierbei wird eine abgebuchte Zahlung rückgängig gemacht und der entsprechende Betrag auf dein Konto zurückgebucht.
Achte darauf: Um dieses Recht geltend zu machen, musst du dich direkt an deine Bank oder den Kreditkartenanbieter wenden und gegebenenfalls Nachweise erbringen. Es empfiehlt sich daher immer, ein Auge auf deine Kontobewegungen zu halten und unerkannte Buchungen umgehend zu melden.
Wie fordere ich die Rückzahlung bei einer fehlerhaften Überweisung an?
Um eine Rückzahlung bei einer fehlerhaften Überweisung zu fordern, musst du zunächst schnell handeln und deine Bank über den Fehler informieren. Es ist auch ratsam, Kontakt mit dem Empfänger der Überweisung aufzunehmen, um die Rückzahlung zu beschleunigen. Die Kontaktaufnahme mit der Bank sollte so schnell wie möglich erfolgen, insbesondere wenn es sich um einen Zahlendreher in der IBAN oder einen falschen Überweisungsbetrag handelt.
Du kannst dann einen schriftlichen Antrag einreichen und alle relevanten Informationen bereitstellen. Dazu gehören die Transaktionsdetails und Kontonummern. Deine Bank prüft dann den Fall und entscheidet, ob eine Rückzahlung möglich ist.
In manchen Fällen kann es notwendig sein, rechtliche Schritte einzuleiten oder sogar einen Anwalt hinzuzuziehen. Beachte jedoch, dass für den Rückholservice Gebühren anfallen können, die von Bank zu Bank variieren.
Auch wenn es kein generelles Recht auf Rückerstattung des fälschlicherweise überwiesenen Betrags gibt, muss das Empfänger-Geldhaus zumindest die erforderlichen Informationen für eine eventuelle Rückbuchung zur Verfügung stellen.
Muss der Empfänger das Geld nach einer Fehlüberweisung zurückgeben?
Wenn du einen Geldbetrag versehentlich an falsche Person überweist, besteht in der Regel eine Pflicht zur Rückgabe des Geldes durch den Empfänger. Dies liegt an einer gesetzlichen Regelung, die als “ungerechtfertigte Bereicherung” bekannt ist.
Obwohl es Ausnahmen gibt, in denen der Empfänger das Geld behalten darf, sind diese eher selten. Selbst wenn der irrtümliche Empfänger das Geld bereits ausgegeben hat, entbindet dies ihn nicht von seiner Rückzahlungsverpflichtung. Falls er sich weigert, das Geld freiwillig zurückzugeben, kannst du auch rechtliche Schritte einleiten.
Du solltest jedoch beachten, dass deine Bank keine Pflicht hat, das Geld für dich zurückzuholen. Sie kann dir allerdings dabei helfen und dich beraten. Wichtig ist daher schnelles Handeln. Informiere deine Bank unverzüglich über deinen Fehler – je schneller du reagierst, desto besser stehen deine Chancen auf eine erfolgreiche Rückbuchung.
Unter welchen Umständen haftet die Bank für fehlerhafte Überweisungen?
Banken haften für fehlerhafte Überweisungen in bestimmten Szenarien. Grobe Fahrlässigkeit kann dazu führen, dass die Bank die Verantwortung übernimmt. Dies umfasst Fälle, in denen der Kunde seine Sorgfaltspflichten eingehalten hat und dennoch ein Schaden entstanden ist.
Eine andere Situation, in der eine Bank möglicherweise haften könnte, ist wenn keine autorisierte Zahlungsanweisung vorliegt oder diese wirksam widerrufen wurde. In solchen Fällen hat die Person, deren Konto belastet wird, einen Anspruch auf Korrektur des Fehlbetrags auf seinem Konto.
Allerdings gilt zu beachten: Bei einer falschen Angabe der Kontodaten durch den Kunden selbst kommt in der Regel der Anweisende für den Fehler auf. In diesem Fall muss sich der Kunde an denjenigen wenden, der von der Fehlüberweisung profitiert hat.
Des Weiteren wird bei fehlerhafter Durchführung des Zahlungsauftrags – trotz angemessener Sorgfalt des Kunden – die Bank schadenersatzrechtlich zur Verantwortung gezogen.
Ist es möglich, eine Überweisung bei Betrug oder Betrugsverdacht zurückzuholen?
Ja, es ist grundsätzlich möglich, eine Überweisung bei Betrug oder Betrugsverdacht zurückzuholen. Der erste und wichtigste Schritt ist die umgehende Kontaktaufnahme mit der eigenen Bank. Zusätzlich sollte zur Untermauerung des Verdachts Anzeige bei der Polizei erstattet werden. Je nach Bank und Art des Betrugs können jedoch unterschiedliche Verfahren und Fristen gelten. Wichtig ist dabei zu beachten, dass die endgültige Entscheidung über die Rückbuchung immer bei der Bank liegt und von ihren Richtlinien sowie dem Ergebnis ihrer Untersuchungen abhängig ist.
Zu bedenken gibt es jedoch auch, dass Überweisungen, die bereits ausgeführt wurden, nicht einfach rückgängig gemacht werden können. Hier kommt es also stark auf den Zeitpunkt deiner Reaktion an. Es gibt keine Garantie für das Zurückholen einer Überweisung bei Betrug – aber rasches Handeln erhöht die Chancen erheblich.
Gibt es einen Rückholservice für Überweisungen?
Viele Banken bieten tatsächlich einen Rückrufservice für Überweisungen an. Dieser Service ermöglicht es dir, eine fehlerhafte Überweisung zurückzubuchen, solange das Geld noch nicht vom Konto abgebucht wurde oder noch nicht auf dem Empfängerkonto angekommen ist. Sollte das Geld bereits auf dem Empfängerkonto liegen, kann immer noch ein Rückholservice bei deiner Bank beantragt werden. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass dieser Service in der Regel kostenpflichtig ist und die Gebühren je nach Bank variieren können. Des Weiterem besteht keine Garantie auf Erfolg und du musst schnell handeln.
FAQ: Überweisung zurückholen
Wenn Sie eine fehlerhafte Überweisung getätigt haben und diese zurückholen möchten, stellen sich Ihnen sicherlich einige Fragen. In diesem kurzen Abschnitt werden wir die häufigsten Fragen und Antworten zum Thema “Überweisung zurückholen” behandeln. Erfahren Sie, wie lange Sie Zeit haben, eine Überweisung zurückzufordern, welche Daten die Bank benötigt, um die Überweisung rückgängig zu machen und ob Auslandsüberweisungen ebenfalls storniert werden können. Lesen Sie weiter, um alle wichtigen Informationen zu erhalten.
Wie lange habe ich Zeit, eine Überweisung zurückzufordern?
Die Zeit, um eine Überweisung zurückzufordern, hängt von der Art der Transaktion ab. Bei fehlerhaften Überweisungen solltest du unverzüglich deine Bank informieren und einen Rückruf beantragen. Im Falle von SEPA-Lastschriften hast du acht Wochen Zeit.
Welche Daten sind nötig, damit die Bank die Überweisung zurückholt?
Um eine Überweisung zurückzuholen, benötigst du in der Regel Angaben wie den Namen des Empfängers, die Kontonummer und Bankleitzahl sowie den Betrag und das Datum der Überweisung. Um eine Überweisung zurückzuholen, benötigst du in der Regel Angaben wie den Namen des Empfängers, die Kontonummer und Bankleitzahl sowie den Betrag und das Datum der Überweisung. Es ist wichtig, so schnell wie möglich zu handeln und dein Kreditinstitut unverzüglich über die fehlerhafte Transaktion zu informieren.
Kann ich Auslandsüberweisungen rückgängig machen?
Eine fehlerhafte Auslandsüberweisung kann unter bestimmten Voraussetzungen zurückgeholt werden. Im Falle einer solchen Fehlüberweisung solltest du schnell handeln und unverzüglich dein Kreditinstitut kontaktieren, um nach einem Überweisungsrückruf zu fragen. Beachte jedoch, dass die Gebühren für eine solche Rückbuchung oft höher sind und es keine Garantie dafür gibt, dass der Betrag vom Empfänger zurückerstattet wird.