Max Benz

Geschäftsführer und Gründer

Max Benz hat einen Master of Science-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre von der Technischen Universität Dresden und ist Geschäftsführer und Gründer von girokonto.io, einer Marke der LBC Finance UG. Er liebt es, alle Daten über Girokonten zusammenzutragen, um so die besten Girokonten zu vergleichen und zu finden.

Legitimationsprüfung: Arten, Bedeutung und sicherste Optionen

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Max Benz

Gründer von girokonto.io

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Legitimationsprüfung ist ein Verfahren zur sicheren Identitätsfeststellung und findet Anwendung in verschiedenen Bereichen wie dem Rechtswesen und bei Kreditinstituten, um Betrug und Identitätsdiebstahl zu verhindern.
  • Es existieren verschiedene Arten der Legitimationsprüfung, darunter das PostIdent-Verfahren, das persönlichen Kontakt in einer Postfiliale erfordert, das VideoIdent-Verfahren, prestand bei dem sich der Kunde über einen Videoanruf identifiziert, sowie das Online-Identifizierungsverfahren AusweisIDent, das besonders bei digitalen Dienstmittels nutzbar ist.
  • Neben Banken und Versicherungen sind auch staatliche Behörden, Notare, Anwälte und Kreditinstitute mit Sitz in der EU dazu berechtigt, eine Legitimationsprüfung durchzuführen.

Was ist eine Legitimationsprüfung?

Die Legitimationsprüfung ist ein notwendiges Verfahren zur sicheren Identitätsfeststellung einer Person, bevor sie bestimmte Transaktionen ausführen darf. Diese Überprüfung der Identität kann sowohl online als auch offline durchgeführt werden und dient vor allem dazu, Betrug und Identitätsdiebstahl zu verhindern.

Häufig findet die Legitimationsprüfung Anwendung im Rechtswesen und bei Kreditinstituten. Beispielsweise wird sie von Banken verlangt, um die Identität eines Kunden bei der Eröffnung eines Kontos oder Depots sicherzustellen. Die Prüfung basiert auf geeigneten Legitimationspapieren wie einem gültigen Personalausweis oder Reisepass.

Aber auch in anderen Bereichen spielt die Legitimationsprüfung eine Rolle. Bei geldwäscherelevanten Transaktionen etwa bildet das Verfahren einen wichtigen Baustein zur Umsetzung des “Know your customer”-Prinzips zur Verhinderung von Geldwäsche.

Welche Arten der Legitimationsprüfung gibt es?

In diesem Abschnitt werden verschiedene Arten der Legitimationsprüfung vorgestellt, die in der heutigen Zeit zum Einsatz kommen. Dazu gehören das PostIdent-Verfahren, das VideoIdent-Verfahren und AusweisIDent Online.

PostIdent-Verfahren

Das PostIdent-Verfahren ist eine Form der Legitimationsprüfung, die von der Post und DHL angeboten wird. Das Verfahren dient dazu, deine Identität zu verifizieren – insbesondere bei der Eröffnung eines Kontos oder bei Vertragsabschlüssen. Dabei musst du persönlich in einer Postfiliale erscheinen und deinen Ausweis vorzeigen. Die Daten auf dem Ausweis werden mit deinen Angaben verglichen. Nach erfolgreicher Prüfung erhältst du eine Bestätigung. Beachte jedoch, dass das PostIdent-Verfahren kostenpflichtig ist.

Es gibt auch Online-Varianten des Verfahrens: Mit der Online-Ausweisfunktion kannst du dich von zuhause legitimieren, dafür benötigst du einen deutschen Personalausweis mit freigeschalteter eID-Funktion und die POSTIDENT App. Beim Videochat-Verfahren wird die Identifikation ebenfalls von der Deutschen Post durchgeführt – hierbei werden deine Ausweisdaten mittels Webcam überprüft.

VideoIdent-Verfahren

Das VideoIdent-Verfahren ist eine moderne und bequeme Methode zur Online-Legitimationsprüfung. Dabei identifiziert sich der Kunde über einen Videoanruf, indem er seinen Ausweis in die Kamera hält und Sicherheitsfragen beantwortet. Dies geschieht in Echtzeit, während ein Mitarbeiter die vorgelegten Dokumente prüft und mit den Angaben des Kunden vergleicht.

Diese Form der Identifikation kann für diverse Zwecke eingesetzt werden, wie bei der Eröffnung eines Bankkontos oder beim Abschluss von Verträgen. Es bietet eine schnelle Alternative zum PostIdent-Verfahren und entspricht den gesetzlichen Anforderungen an die Legitimationsprüfung. Die Datenübertragung erfolgt dabei stets verschlüsselt, um die Sicherheit des Kunden zu gewährleisten.

AusweisIDent Online

AusweisIDent Online ist ein Online-Identifizierungsverfahren, das eine sichere und schnelle Legitimation von Neukunden für Anbieter digitaler Dienste ermöglicht. Entwickelt wurde es von D-Trust und Governikus und basiert auf der Online-Ausweisfunktion des Personalausweises.

Durch seine durchgängig digitale Ausführung, bietet es erhebliche Kostenvorteile gegenüber alternativen Identifikationsverfahren wie am Point of Sale oder Video-Ident-Verfahren. Es bestätigt die digitale Identität von Kunden auf höchster Vertrauensstufe und erfüllt gesetzliche Vorgaben zur Bekämpfung von Geldwäsche, Wirtschaftskriminalität oder Terrorismus.

Kunden können mittels AusweisIDent Online bequem von zu Hause aus ihre Identität bestätigen, was einen Zeitgewinn bedeutet. Neben dem Personalausweis sind auch der elektronische Aufenthaltstitel oder die Unionsbürgerkarte nutzbar. Durch Standardschnittstellen lässt es sich unkompliziert in Webanwendungen integrieren.

Für seine Sicherheit bürgt eine Zertifizierung vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Warum ist eine Legitimationsprüfung wichtig?

Die Legitimationsprüfung ist ein essenzielles Instrument, um die Identität einer Person zu verifizieren und Missbrauch zu verhindern. Sie dient in erster Linie der Prävention von Betrug und Identitätsdiebstahl. Darüber hinaus trägt sie wesentlich zur Sicherheit von Online-Transaktionen bei und hilft dabei, das Vertrauen zwischen Unternehmen und Kunden aufzubauen.

Zudem erfüllt eine Legitimationsprüfung wichtige gesetzliche Anforderungen. In Deutschland etwa sind Kreditgeber durch das Geldwäschegesetz (GwG) dazu verpflichtet, ihre Kunden einer Legitimationsprüfung zu unterziehen.

Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass Bankkonten oder Kredite nicht unrechtmäßig genutzt werden. Die Prüfung ist daher besonders wichtig in Bereichen wie dem Bankwesen, Versicherungswesen oder dem Online-Handel.

Wer darf eine Legitimationsprüfung durchführen?

Die Durchführung einer Legitimationsprüfung ist nicht nur auf Kreditinstitute beschränkt. Tatsächlich sind eine Vielzahl von Einrichtungen dazu berechtigt, darunter auch Banken, Versicherungsunternehmen und andere Finanzdienstleister. Online-Plattformen können genauso eine Legitimationsprüfung verlangen wie staatliche Behörden, zum Beispiel das Finanzamt oder die Polizei.

Nicht zuletzt kommen in gewissen Fällen auch Notare und Anwälte für diese Aufgabe infrage. Es hängt jedoch immer vom jeweiligen Land und der dort geltenden Gesetzgebung ab, wer konkret zur Durchführung einer Legitimationsprüfung befugt ist.

Besonders bei Abschluss eines Kreditvertrags tritt dieses Verfahren aufgrund des Geldwäschegesetzes zwingend in Kraft. Dabei wird die Identität anhand eines gültigen Ausweisdokuments geprüft. Die Prüfung erfolgt durch Unterschrift und Stempel eines legitimationsberechtigten Instituts auf dem Vertrag.

Auch im Ausland dürfen Kreditinstitute mit Sitz in der EU sowie deren Niederlassungen oder die kontoführende Bank in Deutschland die Legitimation durchführen. Anschließend wird der unterschriebene Kreditvertrag an die entsprechende Institution gesendet.

Wann ist eine Legitimationsprüfung notwendig?

Die Legitimationsprüfung ist unerlässlich, wenn du ein neuer Kunde bei einer Bank werden möchtest. Sie findet ebenso bei der Eröffnung von Depots oder Schließfächern statt und spielt eine Rolle bei Tafelgeschäften. Auch beim Abschluss bestimmter Verträge, wie beispielsweise Lebensversicherungen, privaten Rentenversicherungen oder Mobilfunkverträgen wird diese Prüfung durchgeführt.

Darüber hinaus fordert das Geldwäschegesetz eine Legitimationsprüfung zur Identitätsfeststellung von Personen und Überprüfung von Unterschriften. Ziel dabei ist die Verhinderung illegaler Nutzung von Bankkonten und Krediten sowie der Vorbeugung gegen Betrug und Identitätsdiebstahl.

In Sonderfällen kann die Legitimationsprüfung auch im Nachhinein erforderlich sein. Das trifft zu, wenn Zweifel an deiner Identität bestehen oder gesetzliche Vorgaben dies erfordern.

Wann ist keine Legitimationsprüfung notwendig?

Die Legitimationsprüfung ist in gewissen Fällen nicht notwendig. Wenn du bereits Kunde bei einem Unternehmen bist und ein weiteres Produkt oder eine Dienstleistung desselben Unternehmens in Anspruch nehmen möchtest, fällt eine erneute Legitimation häufig weg. Beispielsweise musst du dich nicht erneut legitimieren, wenn du bereits einen Kredit bei deiner Bank hast und dort einen neuen aufnehmen möchtest.

Zudem kann unter bestimmten Umständen auch die mündliche Bestätigung deiner Identität ausreichend sein, etwa bei telefonischen Bestellungen oder Buchungen. Bei Transaktionen oder Verträgen, die unterhalb einer bestimmten Geldgrenze liegen, wird oft ebenfalls auf eine Überprüfung deir Identität verzichtet.

Was ist sicherer: VideoIdent oder PostIdent?

Die Sicherheit von VideoIdent und PostIdent hängt davon ab, wie man “Sicherheit” definiert. Beide Verfahren erfüllen den Zweck der Legitimationsprüfung, indem sie die Identität einer Person verifizieren.

PostIdent, ein Service der Deutschen Post, involviert das persönliche Erscheinen des Kunden in einer Postfiliale. Hier erfolgt eine Überprüfung der Personalien mittels legitimationspapieren wie dem Personalausweis oder Reisepass durch einen Postmitarbeiter. Dieses Verfahren bietet Datenschutz und ist für den Kunden kostenfrei. Dennoch besteht theoretisch die Möglichkeit eines Missbrauchs bei Identifizierungen durch Postboten an Haustüren.

Andererseits ermöglicht das VideoIdent-Verfahren, das von vielen Banken zur Online-Kontoeröffnung angeboten wird, eine Legitimationsprüfung über Videochat. Die Vorteile liegen in der Flexibilität und Bequemlichkeit für die Nutzer, da kein Besuch in einer Filiale erforderlich ist. Jedoch kann es zu technischen Schwierigkeiten oder längeren Wartezeiten kommen, was zu einer höheren Abbruchrate führt.

Insgesamt sind beide Methoden sicher im Sinne des Geldwäschegesetzes (GWG) zur Identitätsfeststellung und Kontrolle dieser Daten während Vertragsabschlüssen mit Banken und anderen Institutionen. Obwohl jedes Verfahren seine Vor- und Nachteile hat, hängt die Wahl zwischen VideoIdent und PostIdent letztendlich von deinen individuellen Bedürfnissen ab – ob du Wert auf persönlichen Kontakt legst oder Komfort bevorzugst.

Häufig gestellte Fragen und Antworten: Legitimationsprüfung

In diesem Abschnitt werden häufig gestellte Fragen zur Legitimationsprüfung beantwortet. Erfahre, wie lange eine Legitimationsprüfung dauert, was du tun kannst, wenn sie nicht funktioniert und ob es möglich ist, ein Girokonto ohne Legitimationsprüfung zu eröffnen.

Wie lange dauert eine Legitimationsprüfung?

Die Dauer einer Legitimationsprüfung kann variieren, hängt jedoch in der Regel von der gewählten Methode ab. Ob persönlich, per PostIdent-Verfahren, VideoIdent-Verfahren oder Online-Legitimation, jede Methode hat ihre eigene Bearbeitungszeit. Generell ist es sinnvoll, einige Tage für den gesamten Prozess einzuplanen.

Was tun, wenn die Legitimationsprüfung nicht funktioniert?

Wenn die Legitimationsprüfung nicht funktioniert, kann es sinnvoll sein, sie erneut durchzuführen. Dabei stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wie der Online-Ausweis, ein Video-Ident oder das PostIdent-Verfahren. Überlege dabei auch, ob aktuelle Legitimationsunterlagen vorliegen – diese sind für eine erfolgreiche Überprüfung deiner Identität unerlässlich.

Ist es möglich, ein Girokonto ohne Legitimationsprüfung zu eröffnen?

Leider ist es nicht möglich, ein Girokonto ohne eine Legitimationsprüfung zu eröffnen. Dieser wichtige Schritt bei der Kontoeröffnung dient dazu, die Identität des Kontoinhabers festzustellen und gesetzliche Bestimmungen wie das Geldwäschegesetz einzuhalten. Die Legitimation kann entweder persönlich in einer Filiale der Deutschen Post oder online per VideoChat durchgeführt werden. Moderne Banken bieten oft auch Fotoverfahren zur Identitätsfeststellung an.

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