Du suchst eine Bank, bei der du ein Girokonto ohne Schufa eröffnen kannst? Hast du vielleicht sogar einen negativen Schufa-Eintrag?
In unserem Artikel erklären wir dir, worauf du bei Schufa-freien Konten achten solltest und stellen dir einige Kreditinstitute vor, bei denen solch ein Konto möglich ist.
Was ist ein Girokonto ohne Schufa?
Ein Girokonto ist erklärtermaßen ein Konto, über das du deinen alltäglichen bargeldlosen Zahlungsverkehr abwickelst. Du kannst zu diesem Konto eine Kreditkarte beantragen oder einen Dispo erhalten.
Genau aufgrund dieser zwei Optionen unterscheidet sich ein normales Girokonto von einem Girokonto ohne Schufa, da deine Bank hier in Vorkasse geht und sich daher natürlich in einem höheren Maße absichern möchte.
Bei einem Girokonto ohne Schufa kannst du also nicht alle Vorteile eines gewöhnlichen Girokontos nutzen. Daher spricht man hier in der Regel nicht von einem Giro-, sondern von einem Basiskonto, auch Jedermann-Konto genannt.
Was ist die Schufa?
Die Abkürzung Schufa steht für die „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“. In Deutschland werden alle Daten, die deine Bonität betreffen, von der Schufa Holding AG, Deutschlands größter Kreditagentur, erfasst und gespeichert.
Dies geschieht automatisch für jeden, der in Deutschland gemeldet ist.
Wenn also von Schufa-Score, Schufa-Auskunft oder Schufa-Bewertung die Rede ist, wird damit immer deine Bonität, also deine Kreditwürdigkeit, gemeint. Diese zeigt an, wie zuverlässig du deinen finanziellen Verpflichtungen, wie Stromrechnungen, Miet- oder Kreditzahlungen bisher nachgekommen bist und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass du sie auch weiterhin ordnungsgemäß erfüllen wirst.
Je höher dabei die Ausfallwahrscheinlichkeit ist, desto schlechter ist deine Bewertung.
Ist eine Schufa-Abfrage für Banken Pflicht?
Eine Schufa-Abfrage für die Eröffnung eines Kontos ist keine gesetzliche Pflicht für Banken. Da diese sich aber vor eventuellen Zahlungsausfällen deinerseits bei Dispos oder der Ausgabe von sogenannten Charge- oder Revolving-Kreditkarten absichern wollen, nehmen sie in der Regel eine Schufa-Abfrage vor, um zu entscheiden, welche Art Konto sie dir ermöglichen.
Gibt es ein Anrecht auf ein Konto?
Ein Girokonto ist die Voraussetzung für nahezu jedes Alltagsgeschäft. Gemäß der EU-Zahlungskonten-Richtlinie hat jeder EU-Bürger das Recht auf ein eigenes Konto.
Banken müssen somit allen Verbrauchern, die sich legal in der Europäischen Union aufhalten, unabhängig von deren Bonität, mindestens ein Basiskonto anbieten.
Solltest du bereits ein Konto bei einer anderen Bank haben, ist die Bank nicht verpflichtet, dir ein Zweites einzuräumen.
Guthabenkonto ohne Dispo als Alternative bei negativer Schufa
Wenn du einen negativen Schufa-Eintrag hast und kein reguläres Girokonto erhältst, hast du die Chance auf ein Basiskonto. Diese werden in aller Regel auf Guthabenbasis geführt.
Dabei gewähren dir die Banken allerdings keinen Dispo und keine Charge- oder Revolving-Kreditkarte. Alle anderen Bankgeschäfte funktionieren jedoch ohne Probleme, etwa Geld erhalten, überweisen oder abheben.

girokonto.io-Tipp
Du solltest beim Eröffnen eines Girokontos ohne Schufa immer vorher die Konditionen des jeweiligen Anbieters abwägen und überprüfen. Informiere dich daher über alle notwendigen Kosten, Gebühren und Leistungen, die das spezifische Girokonto bietet.
Achte auch auf Spezialangebote wie Dispositions- oder Dispokredit sowie kostenlose Kreditkarten. Stelle sicher, dass du die Konditionen jederzeit ändern kannst und keine versteckten Gebühren anfallen.
Es lohnt sich auch, nach Rabatten und anderen Vorteilen zu fragen. Vergleiche dann verschiedene Angebote miteinander, um den bestmöglichen Deal für dein Girokonto ohne Schufa zu finden. Wenn du all diese Punkte beachtest, erhältst du am Ende ein nutzerfreundliches Girokonto, das zu deinen finanziellen Bedürfnissen passt.
Darauf solltest du bei einem Konto ohne Bonitätsprüfung achten
Wenn du ein Girokonto ohne Schufa eröffnen lassen möchtest, solltest du einige Dinge beachten oder dir darüber im Klaren sein, dass es Abweichungen zum Standard-Girokonto geben kann. Wir haben die wichtigsten Punkte für dich zusammengefasst:
Versteckte Kosten
Achte beim Abschluss eines Basiskontos immer auf das Kleingedruckte. Für Abhebungen an Geldautomaten können oft horrende Gebühren anfallen, wenn du die Anzahl der kostenfreien Abhebungen überschreitest.
Dies passiert vorwiegend dann, wenn die Bank keinem Automatenverbund angehört und deine Geldkarte nicht zum kostenlosen Abheben berechtigt.
Konditionen
Die Kosten für dein Basiskonto sind nicht immer günstig. Zwar dürfen Banken keine unangemessenen Gebühren für ein einfaches Basiskonto verlangen.
Dennoch bieten einige immer noch schlechtere Konditionen im Vergleich zum Girokonto. So kostet das Basiskonto bei bestimmten Banken aktuell bis zu 250 € Kontoführungsgebühr im Jahr. Es gibt aber auch kostenlose Anbieter.
Tipp: Die Kosten bei Online-Banken sind auch hier oft günstiger als bei Filialbanken.
Dispokredit
In der Regel sind Dispokredite bei den meisten Basiskonten nicht enthalten. Solltest du dennoch auf ein Angebot inkl. Dispo bestehen, musst du diesen mit deiner Bank verhandeln.
Aufgrund der Schlechterstellung des Basiskontos gegenüber den Standard-Girokonten gestalten sich die Verhandlungen allerdings mehrheitlich schwierig.
Sollte es dir dennoch gelingen, deine Bank zu überzeugen, musst du mit schlechten Konditionen sowie einem Risikozuschlag leben.
Kündigungsfrist
Die Möglichkeiten und Gründe eines Kreditinstitutes, dein Basiskonto zu kündigen, sind durch das „Gesetz über die Vergleichbarkeit von Zahlungskonto-Entgelten, den Wechsel von Zahlungskonten sowie den Zugang zu Zahlungskonten mit grundlegenden Funktionen“ (ZKG) begrenzt und definiert.
Die Bank hat somit die Möglichkeit, dein Basiskonto mit einer Kündigungsfrist von mindestens zwei Monaten zu kündigen. Du dagegen kannst dein Basiskonto jederzeit kündigen,
Einlagensicherheit
Deine Einlagen bei deutschen Banken, die der Regulierung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) unterliegen, sind bis zu 100.000 € durch die deutsche Einlagensicherung gesichert. Hierbei ist es egal, ob es sich um Basis- oder Girokonten handelt.
Diese 5 Banken bieten Girokonten ohne Schufa
Um dir deine Entscheidung ein bisschen zu erleichtern, haben wir für dich 5 Banken verglichen, die ein Girokonto ohne SCHUFA anbieten.
bunq

Bunq B.V. ist ein internationales Fintech-Unternehmen mit einer europäischen Banklizenz. Es handelt sich um eine reine Online-Bank ohne Filialen oder eigene Geldautomaten. Die Kosten der unterschiedlichen Konten basieren auf einem Abonnement-Modell.
Bonitätsprüfung:
Bunq verzichtet auf eine SCHUFA-Abfrage. Du kannst somit alle angebotenen Konten in Anspruch nehmen.
Konditionen:
Die monatlichen Gebühren liegen zwischen 0 bis 17,99 Euro, je nachdem, für welches Konto du dich entscheidest. Das kostenlose Konto ist allerdings nur ein Sparkonto.
Vorteile:
- Schnelle und einfache Kontoeröffnung in nur 5 Minuten, selbst mit negativem SCHUFA-Eintrag
- Online und mobil → hohe Nachhaltigkeit
- Jederzeit Wechsel zwischen den Tarifen möglich
- Master- bzw. MaestroCard zu jedem Konto
Nachteile:
- Keine Filialen, somit keine direkten Ansprechpartner bei Problemen
- Keine Überziehungsmöglichkeit, also kein Dispo
- Du kannst max. 200 Euro täglich abheben
norisbank

Die norisbank GmbH mit Sitz in Bonn ist eine Tochter der Deutschen Bank und seit dem 27. Juli 2012 eine reine Direktbank.
Bonitätsprüfung:
Das norisbank Girokonto plus wird ohne Bonitätsvoraussetzungen vergeben. Auf Wunsch erhältst du zum Girokonto eine kostenlose Mastercard direkt und sogar ein Dispokredit kann vereinbart werden.
Konditionen:
Die monatlichen Gebühren für ein Basiskonto bei der norisbank GmbH betragen 7,90 Euro.
Vorteile:
- 24h-Service
- Verzinsung von Girokonto-Guthaben
- Dispositionskredit möglich
- Mastercard Debit-Card
Nachteile:
- 7,90 Euro monatliche Girokonto-Gebühr
- Girokonto nicht für Selbstständige
- Nur bei Wohnsitz in Deutschland
N26

N26 ist eine in 2013 als Number26 gegründete deutsche Neobank mit Sitz in Berlin, die sich auf die Kontoführung per Smartphone spezialisiert hat.
Bonitätsprüfung:
Die Bonitätsprüfung entfällt nur bei dem N26 Flex-Konto. Bei allen anderen Kontoarten wird eine SCHUFA-Abfrage vorgenommen.
Konditionen:
Die Konten bei N26 kosten dich je nach Kontoart zwischen 0 und 16,90 Euro pro Monat. Für das Basiskonto bei N26 fallen 6 Euro im Monat an.
Vorteile:
- Kontoeröffnung in weniger als 8 Minuten
- einfach, sicher, 100 % mobil
- Leistungsstarke und intuitiv bedienbare App
- Mastercard Debit-Card im Konto enthalten
Nachteile:
- 6 Euro Kontoführungsgebühren im Monat
- Keine Überziehungsmöglichkeit, also kein Dispo
- Kein Kreditlimit auf der Kreditkarte über längeren Zeitraum
Tomorrow

Die Tomorrow GmbH mit Sitz in Hamburg ist selbst keine Bank im regulatorischen Sinn und besitzt keine eigene Banklizenz. Sie arbeitet aber eng mit der Solarisbank in Berlin zusammen.
Diese stellt die Banklizenz, kümmert sich um die Kontoführung, verwahrt die Kundengelder und sichert diese mit der deutschen Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro ab.
Bonitätsprüfung:
Die Tomorrow GmbH nimmt keine SCHUFA-Abfrage vor. Nur wenn du dein Konto in ein Pfändungskonto umwandeln möchtest, könnte diese erfolgen.
Konditionen:
Für das günstigste Konto zahlst du 3 Euro pro Monat, für das teuerste 15 Euro monatlich.
Vorteile:
- Inkl. VISA-Debit-Card
- Legen großen Wert auf Nachhaltigkeit
- Keine Fremdwährungsgebühren bei Zahlungen von Fremdwährungen
- Bis zu zwei Unterkonten und drei kostenlose Abhebungen pro Monat
Nachteile:
- Kein Online-Banking, Transaktionen nur über Smartphone-App möglich
- Keine Giro-Card
- Keine Bargeld-Einzahlungen möglich
Vivid Money

Vivid Money ist ein Berliner FinTech-Unternehmen und wurde 2019 gegründet. Sie vereint ein Girokonto, Sparkonten sowie Unterkonten mit eigenen IBANs.
Zum mobilen Girokonto gibt es außerdem ein Cashback-Programm, mit dem du als Nutzer bis zu 10 Prozent Cashback beim Einkaufen erhalten können. Auch sie arbeitet eng mit der Solarisbank in Berlin zusammen.
Bonitätsprüfung:
Vivid Money nimmt keinerlei SCHUFA-Abfrage vor. Das bedeutet, dass du auch mit einem negativen SCHUFA-Eintrag ein vollwertiges Konto bei Vivid Money eröffnen kannst.
Konditionen:
Es gibt 2 Kontoarten, das Standard- und Prime-Konto. Je nach deiner Präferenz liegen die Kosten zwischen 0 und 9,90 Euro im Monat.
Vorteile:
- Kostenlose Visa Kreditkarte
- Bis zu 100 Euro Cashback im Monat
- Bis zu 15 kostenlose Unterkonten mit separater IBAN
- 24/7-Service
Nachteile:
- Reines Guthabenkonto, also kein Dispo möglich
- Cashback wird nicht sofort ausgezahlt, sondern ist an eine Aktie gekoppelt
- Kostenloses Geld abheben hat Limits, danach fallen 3% Gebühren an
Häufig gestellte Fragen und Antworten zum Girokonto ohne SCHUFA
Wir haben für dich nochmal die wichtigsten FAQ kurz zusammengestellt:
Auch wenn du eine negative SCHUFA hast, kannst du ein Konto eröffnen. Dies steht dir gesetzlich sogar zu.
Allerdings musst du damit rechnen, dass du unter Umständen nur ein Basiskonto mit entsprechend schlechteren Bedingungen im Vergleich zum Standard-Girokonto bekommst.
Es gibt einige Banken, die nicht mit der SCHUFA zusammenarbeiten. Beispiele hierfür sind:
- Bunq
- Tomorrow
- Vivid Money
Bei diesen Banken kannst du auch mit negativer SCHUFA problemlos ein Girokonto eröffnen. Es handelt sich bei solchen Anbietern in der Regel um reine Online-Banken.
Um ein Konto überziehen zu können, benötigst du einen Dispo. Dieser ist allerings kein Standard bei Basiskonten. Allerdings gibt es einige Anbieter, bei denen ein Dispo trotz negativer SCHUFA-Eintragung möglich ist.
Fazit
In der EU ist es gesetzlich geregelt, dass du in jedem Fall einen Anspruch auf ein Bankkonto hast, um deinen Alltagsgeschäften nachgehen zu können.
Wenn du aber bereits eine negative SCHUFA hast, solltest du dich bei der Suche eines Anbieters hinterfragen, ob ein Dispo oder eine Kreditkarte wirklich nötig sind, um nicht noch weiter in die Schulden zu rutschen.